Das Herzogtum Baiern 
			
			Auf dem Gebiet des heutigen Freistaats siedelten um 600 drei 
			Stammesgruppen: die namengebenden "Baiern", die Franken und die 
			Schwaben. Während das heutige Nordbayern direkt unter fränkische 
			Herrschaft gelangte, bildeten sich im Süden die Herrschaftsbereiche 
			der Alamannen und Bayern, getrennt durch den Fluss Lech.
			
			Das frühe bairische Herzogtum dehnte sich weit nach Osten und Süden 
			aus, bis ins heutige Kärnten, nach Niederösterreich und Oberitalien. 
			Der Kernraum des Landes lag an der Donau. Im 10. und 12. Jahrhundert 
			bildeten sich daraus die Herzogtümer Bayern, Kärnten und Österreich. 
			Der herzogliche Hauptsitz war Regensburg.
			
			Zahlreiche Landesteilungen im 14. und 15. Jahrhundert zersplitterten 
			Bayern. Erst die Erbregelung von 1506 ermöglichte es, das Herzogtum 
			ungeteilt auf den erstgeborenen Sohn der männlichen Linie übergehen 
			zu lassen. Dies blieb so bis zum 19. Jahrhundert.
			
			Die Lehre Martin Luthers, der 1517 seine berühmten Thesen 
			veröffentlichte, fand viele Anhänger in den Städten des heutigen 
			Bayern. Mit Augsburg verbinden sich das "Augsburger Bekenntnis", die 
			auf dem Reichstag 1530 übergebene Bekenntnisschrift der 
			evangelischen Stände, sowie der "Augsburger Religionsfriede" von 
			1555, der die Entscheidung über die Konfession der Untertanen den 
			Landesherren übertrug. Die bayerischen Herrscher, insbesondere 
			Maximilian I. (1598-1651), haben in der Zeit der Gegenreformation 
			den katholischen Glauben im Land durchgesetzt.