Bayern in römischer Zeit 
			
			Große Teile des heutigen Bayern gehörten über einen Zeitraum von 
			mehr als 500 Jahren zum römischen Weltreich. Sie waren Teil der 
			römischen Provinz Raetien, später Raetia secunda, mit der Hauptstadt 
			Augusta Vindelicum, Augsburg.
			
			Die Römer begannen den planmäßigen Ausbau des Landes. Sie legten 
			Militärstützpunkte, größere Siedlungen und Städte an und schufen ein 
			verzweigtes Straßennetz. Davon zeugen bis heute Städte wie Kempten 
			(Cambodunum), Regensburg (Castra Regina) oder Passau (Batavis). Ein 
			wichtiger Verkehrsknotenpunkt war Augsburg. Die anfänglich 
			wichtigste Verbindung nach Italien, die Via Claudia, verlief durch 
			Kempten.
			
			Unter Kaiser Hadrian (117-138) erlebte die Provinz Raetien ihre 
			größte Blüte. Zum Schutz der Provinz wurde der Grenzwall, der Limes 
			Raeticus, errichtet: Erste Zeugnisse für das Christentum finden sich 
			um 320.
			
			In der Folge erlebte Raetien immer wieder Einbrüche germanischer 
			Stämme. Um 500 endete die Macht Roms in Raetien endgültig. Die 
			römische Kolonisation hat grundlegende Impulse gegeben: 
			Steinarchitektur, Bäderkultur, Glasherstellung und Weinbau. Im 
			frühen Mittelalter lebten die lateinische Schrift sowie viele 
			lateinische Wörter, die unsere Sprache bis heute durchsetzen, fort.